Die gute Nachricht vorweg: Menschen waren offensichtlich nicht in Gefahr infolge des gestrigen Dauerregens. Über 500 Anrufe registrierten die Mitarbeiter der Feuerwehr an der Rettungswache an der Luxemburger Straße im Stadtteil Hermülheim bis heute. Bis zu 60 Florianjünger, davon überwiegend rund 50 freiwillige Kräfte, waren seit 17:59 Uhr rund um die Uhr im Dauereinsatz. Priorisiert wurden die Einsätze in der Reihenfolge nach Gefahren, die eine Bedrohung für die Bevölkerung darstellen und nach Höhe der Pegelstände in den von Regen gefluteten Kellerräumen.
Vier Löschfahrzeuge waren im Einsatz. Jedes ist mit Pumpen ausgestattet, die pro Minute bis zu 1.600 Liter Wasser abpumpen können. Darüber hinaus war ein Mannschaftstransportfahrzeug mit Tauchpumpen eingesetzt. Zwei Mitarbeiter wurden im Rahmen der Amtshilfe nach Erftstadt beordert. Dort unterstützten sie die dortige Wehr bei der Bekämpfung von Wassermassen infolge der übers Ufer getretenen Erft.
Bürgermeister Dirk Breuer verschaffte sich heute in den Stadtteilen vor Ort ein Lagebild. „Gott sei Dank gibt es keine Personenschäden zu beklagen“, atmete Hürths Erster Bürger auf und berief anschließend den Krisenstab der Stadt Hürth ein. Dort verschaffte er sich ihm im Rahmen einer Zoom-Konferenz unter anderem einen Überblick über Schäden, die es infolge des Starkregens an städtischen Gebäuden zu beklagen gibt.
Davon betroffen sind die Kindertagesstätten Hürther Strolche und Vorwitznasen, die Clementinenschule, die Carl-Orff-Schule, die Wendelinusschule, die Sporthalle am Albert-Schweitzer-Gymnasium und der Kunstrasenplatz im Stadtteil Stotzheim. Als Vorsichtsmaßnahmen sind sämtliche städtischen Rasenplätze vorübergehend gesperrt.
Von den Wassermassen stark betroffen waren unter anderem die Weierstraße, der Schlangenpfad, die Talmühlenstraße, die Mühlenstraße, die Duffesbachstraße und die Weiherstraße. Die Stadtwerke Hürth sichern den dortigen Anwohnern eine Sperrmüllsonderabholung zu, die kurzfristig erfolgen soll. Ferner werden dort zeitnah Absatzcontainer für Schlämme aufgestellt.
Darüber hinaus soll in Kürze eine Hilfsaktion für ältere Bürgerinnen und Bürger ins Leben gerufen werden, um ihnen bei der Bergung beziehungsweise bei der Entsorgung von Hab und Gut in deren Kellerräumen behilflich zu sein. Ferner wird geprüft, ob ihnen Möbel und Bekleidungsstücke zur Verfügung gestellt werden können.