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Stadt Hürth

Hitzeschutz und Klimaanpassung in der Stadt Hürth

Stellungnahme zum „Hitze-Check“ der Deutschen Umwelthilfe

Pressemitteilung vom 02.08.2024

In der Pressemitteilung vom 31. Juli 2024 hat der Verein „Deutsche Umwelthilfe“ die Ergebnisse seines „Hitze-Checks“ veröffentlicht, bei dem das Verhältnis von versiegelten Flächen zu Grünflächen in 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern untersucht wurde. Die Stadt Hürth wurde in dieser Untersuchung in die sogenannte Kategorie „Rot“ eingestuft.

Die Studie hebt ein wichtiges Thema hervor: den Hitzeschutz und die Klimaanpassung im Städtebau. Das Stadtklima wurden im Städtebau früherer Jahrzehnte oft vernachlässigt. Die Stadt Hürth ist sich der Herausforderungen im Bereich Hitzeschutz und Klimaanpassung bewusst und hat bereits mit dem 2018 verabschiedeten Klimaschutzkonzept Maßnahmen eingeleitet.

Bei aktuellen und zukünftigen städtebaulichen Projekten stehen Hitzeschutz und Klimaanpassung im Mittelpunkt. Ein herausragendes Beispiel ist das Großprojekt „Lebensader LUX“, das eine verkehrsberuhigte Zone mit viel Grün und hoher Aufenthaltsqualität zwischen der Bonnstraße im Süden und der Horbeller Straße im Norden vorsieht. Hier entstehen großzügige, bepflanzte Gartenkabinette, die das „Schwammstadtprinzip“ nutzen, um Niederschlagswasser effizient zu nutzen und das Mikroklima zu verbessern.

Ein weiteres Beispiel ist der geplante neue Stadionpark. Die alte Radrennbahn wird rekultiviert, und der Baumbestand wird durch klimaresistente Neupflanzungen ergänzt, um den Park an zukünftige klimatische Bedingungen anzupassen und den städtischen Hitze- und Klimaschutz weiter zu stärken. Außerdem entsteht derzeit das neue Gewässerkonzept, mit dem die verstärkte Einbindung der Hürther Bäche in die Stadtgrün- und Stadtklimaplanung angebahnt wird.

Auch wenn der Zeitpunkt stimmt, auf ein gefährdetes Stadtklima in den großen Verdichtungsräumen hinzuweisen, ist die angewandte Methode der Deutschen Umwelthilfe bedenklich. In der Studie werden nur die Versiegelung von Siedlungs- und Verkehrsflächen betrachtet. Nur ein Teil der Stadtfläche ist so definiert. Wichtige Bereiche wie unsere Naherholungsgebiete – darunter der Otto-Maigler-See und der Beibtreusee – sowie über 22 % des Stadtgebiets, die aus Wald und Gehölz bestehen, werden nicht berücksichtigt. Insgesamt nimmt die Vegetations- und Gewässerfläche, also Landwirtschaftsflächen, Waldflächen sowie Gewässer über 55 % des Hürther Stadtgebiets ein. Warum diese mehr als die Hälfte des Stadtgebiets ausmachende Fläche in der Studie nicht berücksichtigt wird, ist nicht verständlich, da sie eine entscheidende Rolle für das städtische Klima und den Hitzeschutz spielt.

Für eine effektive Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen auf kommunaler Ebene ist auch der Gesetzgeber gefragt, die kommunalen Anstrengungen zu unterstützen und eine rechtssichere Umsetzung zu ermöglichen. Die Städte müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung von Maßnahmen erhalten und gesetzliche Änderungen in Fachgesetzen und Verordnungen sind notwendig für den Abbau von Hemmnissen und einen wirksamen Klimaschutz auf kommunaler Ebene.

Die Stadt Hürth bleibt entschlossen, die Herausforderungen im Bereich Hitzeschutz und Klimaanpassung weiter aktiv voranzutreiben und die Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger stetig zu verbessern.

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